Ein besonderer Einblick in die Profiwelt der Musik

von Ertl Michaela

Als erste und einzige Schülerin der Realschule Arnstorf hatte die Schülerin Luisa Däullary die Chance, Teil des bayerischen Realschulstreichorchesters zu sein. Diese Chance wird einem dann zu Teil, wenn man die Aufnahmebedingungen erfüllt, die von den Initiatoren und Organisatoren dieses besonderen Projekts gestellt werden. Als Mitte April 2023 die Einladung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus eintraf und die Musiklehrer aufgefordert wurden, Talente für das Realschulstreichorchester zu finden, kam den Lehrkräften der Realschule die 9.-Klässlerin Luisa in den Sinn. Mit viel Fleiß und großer Bescheidenheit übte Luisa die von den Projektleitern vorgegeben Stücke, wir nahmen Hörproben auf und reichten diese ein. Da es der erste Versuch war, sich für solch ein besonderes Projekt zu bewerben, wussten wir nicht, wie die Chancen stehen. Zu unserer großen Freude stellte sich jedoch heraus, dass Luisa nicht nur Teilnehmerin des Orchesters sein wird, sondern sich sogar als besonders talentierte Schülerin im Lauf der Probenphase für das vierköpfige Kammerorchester qualifizieren sollte. Bevor jedoch vom Abschlusskonzert die Rede ist, ist es wichtig zu erwähnen, welch grandiose Vorarbeit geleistet wurde, damit überhaupt ein so hochwertiges, 45-minütiges Konzert mit jugendlichen Streichinstrumentalisten möglich war. Ausgewählte Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern kamen am Dienstag, den 17. Oktober 2023 in der Nürnberger Musikhochschule zusammen und lernten dort nicht nur ihren Dirigenten Herrn Professor Guido J. Rumstadt kennen, sondern auch vier Musiker des Nürnberger Profiorchesters, welche ihnen in den Probenphasen als Coaches zur Seite standen. Was die Jugendlichen in diesen vier Tagen leisteten, war bemerkenswert: der ganze Tag bestand aus Proben, entweder mit dem gesamten Orchester oder in Einzelstimmproben. Wenn nicht geprobt wurde, durften die Jugendlichen die Nürnberger Symphoniker oder das Ballett des Staatstheaters besuchen. Am 21. Oktober war es dann so weit und die Konzertbesucher wurden Zeugen, dass Schülerinnen und Schüler nach vier Tagen effektiven Probens ein Programm auf die Beine stellen können, welches tosenden Applaus und absolute Hochachtung verdient hat. Das Programm war vielfältig: über Joseph Haydns „Kindersinfonie“, über den bekanntem Shantysong „Wellerman", hin zu dem Verdi-Klassiker „La donna é mobile“ und einem modernen Stück eines extra anwesenden Komponisten waren Musikstücke unterschiedlichsten Charakters vertreten. Herauszuheben war die Instrumentalversion des Queen-Werkes „Bohemian Rhapsody“, welches Luisa mit nur drei weiteren Künstlerinnen zum Besten gab. Als Zuhörer vergaß man immer wieder, dass es sich hierbei um Kinder und Jugendliche handelte, die solche Klänge gemeinsam auf die Bühne brachten und auch sich selbst professionell präsentierten. Verdientermaßen wurde den Künstlern am Ende des Konzertes von der Ministerialrätin für Unterricht und Kultus Birgit Huber eine Urkunde überreicht, welche sie zusammen mit einzigartigen Erinnerungen nach Hause tragen durften.