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Besuch der Synagoge in Straubing

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Nicht viele wissen, dass es in Straubing eine Synagoge gibt. Sie ist das religiöse Zentrum für etwa 900 in Niederbayern lebende Juden. Unsere Ethikschüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis 9 durften dieses interessante Gebäude besichtigen und erhielten eine Führung von Herrn Guido Scharrer.

Zunächst wurden die Grundlagen des jüdischen Glaubens wiederholt und vertieft. Dabei ging der ehemalige Gymnasiallehrer, der sich seit über 40 Jahren mit der jüdischen Geschichte Niederbayerns beschäftigt, auf verschiedene religiöse Gegenstände, wie den siebenarmigen Leuchter und die Thorarolle, genauer ein. Da er jedoch selbst kein Jude ist, konnte er seinen aufmerksamen Zuhörern nur eine Replik einer Thorarolle zeigen. Die Thora ist für die Juden besonders heilig und es dauert etwa ein Jahr bis diese von einem speziell ausgebildeten Schreiber per Hand angefertigt ist. Ist das Schriftstück abgenutzt, wird es auch nicht einfach weggeschmissen, sondern weiter aufbewahrt oder begraben.

Weiter erfuhren unsere Schülerinnen und Schüler, dass die Synagoge in Straubing, historisch betrachtet, ein noch recht junges Gebäude ist. Sie wurde im Jahr 1907 erbaut. Das Besondere daran ist aber, dass sie während des Nationalsozialismus weitestgehend verschont blieb. So sind ihre im Jugendstil gestalteten Räume bis heute noch zu bewundern.

Abschließend erzählte Herr Scharrer unseren Schülerinnen und Schülern von der jüdischen Geschichte. Bereits im späten 9. Jahrhundert siedelten sich in Bayern Juden an, woraus sich eigene Glaubensgemeinden entwickelten. Aufgrund der Verfolgung und Vernichtung der Juden während des Nationalsozialismus leben von den früheren niederbayerischen Juden keine Nachfahren mehr in unserer Gegend.